ITER, unsere Zukunft | DE

Seit langem schon setzt man sich im Diamantensektor mit Nukleartechnologie auseinander. Seit dem Beginn dem letzten Jahrhundert, als Crooks Diamanten in ein Bad aus Radiumbromid tauchte, damit sich deren Farbe änderte, bis hin zu den Bestrahlungen von Partikeln im Laufe. Letzteres basierte auf Bombardierung, damit sollte die Elementarzelle des Diamanten gestört werden.

Die Spaltung des Atoms besteht darin, die schweren Kerne „zu zerbrechen“, zum Beispiel Uran mithilfe von Neuronen. Wenn das auch eine fabelhafte Methode in der zweiten Hälfte des 20 Jahrhunderts gewesen ist, hat diese Medaille auch eine Kehrseite, die wir alle kennen. Die neue Technologie des 30 Jahrtausends wird die Fusion sein, bei der leichte Kerne « schmelzen » und auf diese Weise eine Energie erzeugen, wie man sie bisher nicht gesehen hat.
 
Man kann sogar von der größten Entdeckung der Menschheit seit dem Feuer sprechen!
 
Das Studium, dieser unerschöpflichen Energie wird vorangetrieben durch eine Kollaboration zwischen Europa 46%, China 9%, Indien 9%, den Vereinigten Staaten 9%, Russland 9%, Japan 9% und Süd Korea 9%. Jedes Land baut einen Teil dieser enormen Anlage, die Teile kommen von verschiedenen Partnern und werden in Fos-sur-Mer entladen und dann auf der Straße ins Zentrum Caderache gebracht wo sie zusammengebaut werden. Dieser Ort liegt im Herzen der Provence, am Ufer der Durance, wo das Studien- und Forschungszentrum Caderache im Jahre 1963 erbaut wurde, welches das wissenschaftliche Programm ITER (Internationaler Thermonuklearer Experimentalreaktor) beherbergt. Dessen offizieller Sitz befindet sich dort seit dem 9. April 2008. Die Organisation, deren Statuten ähnlich denen der UNESCO in Paris oder der UNO in New York sind, verfolgt gleichzeitig ein humanitäres Ziel auf weltweiter Ebene: saubere Energie für die Zukunft.
 
Schon jetzt sind eindrucksvolle Arbeiten auf 180 ha im Gange und Nivellierung des Bodens für die Fundamente für ein Gebäude von mehr als 50 Metern Höhe, das den Tokamak beherbergen wird, wie auch sämtliche Verwaltungs- und Wirtschaftsgebäude, die ihn umgeben werden. Die Fundamente sind fertig gestellt. Die Arbeiten sind im Einklang mit den verschiedensten Naturschutz-organisationen erfolgt. So sind auch „Kompensationsgrundstücke“ erworben worden. Bäume sind geschlagen worden und dort verblieben, um als Unterkunft für unterschiedlichste Arten von geschützten Insekten zu dienen; wie auch das Grand Capricorne und das Pique-prune, Standorte von seltenen Blumen, wie zum Beispiel Orchideen, und bestimmte Arten von Bäumen sind im natürlichen Zustand in geschützten Enklaven auf dem Standort belassen worden.
 
Die Formel Was ist die Formel der thermo-nuklearen Kernfusion? Wasserstoffisotope, Deuterium oder schwerer Wasserstoff, ein Proton und ein Neutron (die man in Meereswasser vorfindet) und Tritium, ein Proton und zwei Neutronen (seltener, kann man aber künstlich herstellen und finden sich in Hülle und Fülle auf dem Mond) verschmelzen bei hoher Temperatur, um Helium zu erzeugen. Dabei wird eine enorme Menge Energie in sehr kurzer Zeit generiert und ein Neutron freigesetzt.
 
Die Idee, erstmals in den 1960ern in Nowosibirsk (eine Stadt, die Diamantenfachleuten nicht unbekannt ist, nachdem dort Studien an synthetischen Diamanten mithilfe von HPHT Technologien, hohen Temperaturen und hohen Drücken durchgeführt wurden) von Lev Artsimovitch erdacht, war die Basis für den berühmten Tokamak. Die Studie wurde gemäß den Kriterien des britischen Physikers H.D. Lawson ausgeführt. Ein magnetisches Feld Die hohe Temperatur von 150 Millionen Grad, die erreicht werden muss, um zur Fusion zu gelangen, steht natürlich einem weiteren Problem gegenüber kein Material auf der Erde verträgt solch hohe Temperaturen. Die Lösung lag darin, ein magnetisches Feld zu generieren, in dem das Plasma praktisch nicht mit den Wänden in Berührung kommt, Wänden, die aus hoch feuerfesten Platten hergestellt sind; trotzdem; müssen diese Temperaturen von nahezu 1200°C schadlos überstehen, denn die Temperatur im Raum zwischen den beiden Elementen variiert von 5 bis 6000°C. Die Versorgung mit Kühlwasser erfolgt hauptsächlich aus großen Bassins, in denen Regenwasser und Wasser aus Gewittern gesammelt wird.
 
Plasma ist der vierte Zustand von Stoffen. Es gibt den festen, den flüssigen und den gasförmigen Zustand. Der Unterschied zwischen den beiden letzteren besteht darin, dass die Atomkerne im Plasma von ihren Elektronen abgetrennt sind, außerdem leitet Gas die Elektrizität nicht; das gilt nicht für Plasma, bei dem diese Leiteigenschaft ausgenutzt wird. So gibt es kaltes Plasma, das schon seit Jahrzehnten in Neongasrohren verwendet wird und heißes Plasma. Im interstellaren Raum trifft man auf Plasma, aber auch auf der Erde, zum Beispiel in Form von Flammen aus Gasbrennern, elektrischen Schweißbogen aber auch im Blitz.
 
Im Diamantensektor verwendet man Plasma um CVD (Abscheidung von chemischen Dämpfen) zu erzeugen, synthetische Diamanten, die seit mehreren Jahren in Schichten eingesetzt werden, um Materialien zu härten, die aber zurzeit auch sporadisch auf dem Diamanten- und Schmuckmarkt auftauchen.
 
Was die Menschheit gerade entdeckt hat, ist ein natürliches Phänomen der Sterne, so wie unsere Sonne unermessliche und unerschöpfliche (für unsere Begriffe) Energien mit dem gleichen Prinzip seit 4,5 Milliarden Jahren aussendet. Die ersten Experimente werden 2016 stattfinden, aber schon heute sind sich alle Physiker über die Tatsache einig, dass die ausgestrahlte Energie 10-mal größer als die bei der Entwicklung von Plasma ist. In der Praxis müsste man 50 MW einbringen um 500 MW zu erhalten.
 
Die Kosten sind dem Projekt angemessen: Bau im Laufe von 10 Jahren, Investitionen von 4.570 Millionen Euro und für die Ausbeutung über 20 Jahre 4.800 Millionen. Der Einsatz ist auf jeden Fall die Mühe wert!
 
Das Projekt sorgt für Arbeit 1000 Menschen und ihre Familien, in erster Linie Forscher, die unmittelbar von der internationalen Organisation angestellt wurden, werden sich in ummittelbarer Nähe des Standorts niederlassen, dazu kommen mehr als 3250 indirekte oder durch das Programm in Frankreich initiierte neue Arbeitsverhältnisse.
 
ITER ist kein mysteriöses Zentrum oder ein Geheimnis. Im Gegenteil, junge, leidenschaftliche Wissenschaftler empfangen auf Anfrage Gruppen zu einem Besuch der Anlage, die somit in diese zukunftsträchtige Technologie eingeführt werden. Unsere Politiker hätten im Gegensatz zu dem heutigen Ausstoß bei « schmutzigen » Energien keine C02-Emmissionen, keine schädlichen Abfälle mehr. Mit der ITER-Technologie können wir unseren Kindern und Enkeln eine saubere Welt hinterlassen. ERLÄUTERUNG DER FACHSPRACHE:
 
1 Deuterium: spielt eine wichtige Rolle in der Kosmologie, als Zeuge der Geschichte des Universums, wo seine Fülle es ermöglicht, die Dichte der baryonischen Masse (Kollektivbezeichnung für Hadronen, zum Beispiel Neutronen, Protonen und Hyperonen) zu veranschlagen.
 
2 Tokamak: Transliteration des russischen Toroidainaya Kamera c Magnitnymi Katushkami oder Toroidale Kammer in Magnetspulen, einer Art Kammer mit magnetischer Luft .
 
Quellen :
ITER, le chemin des étoiles (ITER, der Weg der Sterne) von R. Arnoux und. J.Jacquinot -www.iter.org ou www. itercadarache.org, Dictionnaire de Physique (Physikwörterbuch), R.Taillet, L. Villain und P. Febvre.