Die historischen Schliffzentren | DE

Wahrend ab Anfang des Jahrhunderts bis zum zweiten Weltkrieg die Schliffzentren sich in Antwerpen, Amsterdam, Idar-Oberstein, Hanau, London und Skt Claude befanden, belebte man ab den 50er Jahren eine wirkliche Wende.

Im 14. Jahrhundert hat man in Paris Spuren von Schleifern entdeckt und am Ende des 17. Jahrhunderts zahlte Paris 75 Schleif meister, von denen die meisten Protestanten und Juden waren, die wahrend des Edikts von Nantes fliehen müssten, was 1775 die Anzahl auf 7 brachte. Bevor dieser Periode wurden bzw. Brügge und Antwerpen die wichtigsten Schliffzentren.
 
Wahrend der Revolte der Niederlande gegen die Spanier, sind die südlichen Provinzen besetzt worden und sind die protestantischen und jüdischen Diamantaren nach Holland emigriert. Vor allem die Eroberung von Alexander von Parma im Jahre 1585 lautete diesen Exodus ein.
 
So findet man in den Archiven der "vieille église" in Amsterdam die Ehe vom 27. Dezember 1589 von Catelijne Van Somergem mit Pieter Goos, "Diamantschleifer". Amsterdam evolviert und dehnt sich aus zu Ungunsten Antwerpens. Im 17. Und 18. Jahrhundert bleibt Amsterdam das wichtigste Schliffzentrum, obschon der Schliff in Antwerpen nicht ganz verschwunden war.
 
Dank einer Gravierung der Epoche, auf der wir edle Mensen sehen, die einen Diamantschleifer besuchen, kann man voraussetzen, dass auch in Großbritannien im 18. Jahrhundert schon Diamant geschliffen wurde. Dagegen hat sich dort eine kleine Industrie niedergelassen. Zwischen 1872 und 1890 arbeiteten dort Antwerpener Schleifer in 5 bis 6 Schleifereien mit etwa 10 Arbeitern. Im ersten Weltkrieg wurden London und Brighton Schliffzentren mit dem deutschen Besatzer entflohenen belgischen Schleifern. Aber diese Zentren verschwanden am Ende der Feindlichkeiten und die Schleifer kehrten nach Hause zurück, obschon Ernest Oppenheimer versucht hat, im Großbritannien neue Schliffzentren zu gründen. Die Arbeiter waren Kriegsverletzte des "Großen Krieges" in Brighton, Forwilliam usw., aber diese Schleifereien mussten schon schnell ihre Türen schließen.
 
Um 1850 herum hat Paul Bernard Schleifer von Amsterdam geschickt zur Gründung eines Schliffzentrums in Paris, wie Z.B. jenes von Henri Jacobs und E.N. David und später von Charles Roulina, ein Schüler Paul Bernards, der nach seinem Aufenthalt in Brasilien in Paris eine Schleiferei gegründet hat. Ein seiner Lehrlinge, Emile Goudard, hat sich 1887 in Skt Claude (Jura) niedergelassen, wo er die Farbsteinschleifer die Technik des Diamantschliffs erlernt hat. Von da aus hat sich der Diamantschliff über die verschiedene Abteilungen der Jura, Ain, Doubs, Haute Savoie verbreitet. In dieser Periode hat der Aniwerpener Diamantar Chappuiss in der Schweiz nl. in Genève verschiedene Schleifereien gegrЯndet, wie auch in Biel, Basel und Luzern. In Deutschland sind 1874 die ersten Schleifereien in Hanau gegründet und später in Idar-Oberstein, bekannt als Schliffzentrum von Farbsteinen und Mineralien. In der gleichen Periode öffnen sich andere Schleifereien, die ebenso schnell verschwinden. Das ist der Fall in Berlin und Liegnitz und in Italien (Genova, Roma) und es entsteht sogar eine kleine Schliffschule in Milan.
 
Zwischen den 2 Weltkriegen arbeiteten kleine Schleifereien in Marta-poura auf der Insel von Borneo und Rio de Janeiro in Brasilien. Im Jahre 1886 gründete ein Schleifer aus Amsterdam eine Schleiferei in Boston, gefolgt von anderen wie Z.B. Tiffany. Es war vor allem die Ankündigung einer Importsteuer von 25% auf den geschliffenen Diamanten. Diese Ankündigung veranließ die Großen Juwelier dazu, ihre eigene Schleiferei in New York, Philadelphia und Chicago zu grüncen. Die meisten verschwanden sofort, außer NY, das von auserster Wichtigkeit blieb. Um die Jahrhundertwende wurde Antwerpen das wichtigste Zentrum. Die Schleifer aus Amsterdam kamen in Antwerpen herunter, wo die Industrie auf vollen Touren lief. Schon 1842 öffnete man mit Dampf betriebenen Schleifereien. Später, wahrend hat der Diamantschliff sich - zu Ungunsten der Arbeitergewerkschaft - über die Provinzen "Antwerpen", "Limburg" und die zwei Flandern verbreitet.